Zwei große Hunde

Liebe Fellnasen-Freunde !

Auf einem Streifzug durch den Garten entdeckte ich etwas sehr großes Schwarzes am Hügel: „Jau-ul!“, sehr unheimlich.
Sofort hielt ich ganz still und starrte gebannt durch den Zaun hinauf. Ich glaube, vor Aufregung habe ich sogar vergessen zu atmen – ich bekomme in solchen Situationen sogar Schluckauf….

Shaddow, der Hund des Nachbarn kam mit seinem Herrchen näher an den Zaun und – ja, ich gebe es zu - ich musste mich darüber beklagen! Das war ja noch in den Tagen meiner Eingewöhnung – und da war das Raunzen und Jammern meine Art zu sagen: „Ich weiß nicht, was ich tun soll!“

Aber Frauli blieb ganz ruhig, sprach mit dem Herrchen und kniete sich zu mir. Gemeinsam nährten wir uns im Schneckentempo. DIe Pausen dazwischen nutze ich zum Luftholen und bald war dann mein Schluckauf auch wieder weg.
Nun wurde ich mutig! Ich setzte endlich meine Nase ein und schnupperte in Richtung großer schwarzer Hund hinterm Zaun. Shaddow roch eigentlich interessant und außerdem blieb er ja ruhig liegen.

So fasste ich mir ein Herz und robbte noch näher. . .
Ui, das war zu viel für Shaddows Nerven – „Wuff!“, bellte der schwarze Hund vor Begeisterung, ganz tief und laut. Shaddow sprang dabei mit einem Satz auf und mir fiel das Herz in Hose.

Ihr hättet mich sehen sollen! Ich sauste wie ein Pfitschipfeil davon! Ich kann euch sagen, ich bin wirklich schnell! Aber da war ein Bach und ich konnte nicht weiter ...

Und Frauli? Merkwürdig! Frauli lief in eine ganz andere Richtung als ich – sehr verwirrend!
Frauli lachte und rief nach mir.
Nach einem kurzen Moment schüttelte ich mir den Schreck aus meinen kleinen Fellknäuelgliedern und lief zu Frauli, denn da fühle ich mich immer sicher.
Alles gut, kleine Maus“, flüsterte Frauli in mein Ohr und blieb neben mir hocken. Der schwarze Hund ging dann endlich weg und Frauchen verabschiedete sich von seinem Herrchen. Naja, vielleicht war das gar nicht so schlimm, aber ob ich dieses Erlebnis gut finde, weiß ich noch nicht!
Jedenfalls ich trottete dann mit Frauli relativ entspannt wieder zurück zum Haus.


Zwei Tage später besuchte ich mit Frauli eine Nachbarin. Ihr Hund heißt Noah – er hat eine schöne helle Farbe und ist ein sehr ruhiger und ausgeglichener Golden Retriever. Ich durfte auf Fraulis Schoß bleiben, als wir uns dort im Wohnzimmer auf den Boden zu ihm setzten.
Noah zeigte mir mit seiner Körpersprache ganz deutlich, dass ich keine Angst haben musste. Ich fand ihn wirklich sehr sympathisch und wollte zu ihm auf den Boden. Noah ist für mich wie ein Großvater. Er zeigt mir, wie ich mich verhalten soll und reagiert gelassen auf mein Temperament ...

Ich glaube, große Hunde können auch Freunde sein!

Viele Pfötchen,
eure Vally